Bananenschalen nicht wegwerfen: Dafür kannst du sie noch verwenden

Bananenschalen sind eigentlich viel zu schade für die Biotonne. Wenn man sie richtig präpariert, ergeben sie einen hervorragenden Dünger für Rosen und Zimmerpflanzen.

Wussten Sie, dass man seine Pflanzen auch mit Bananenschalen düngen kann? Wie Sie die Schalen vor der Verwendung richtig präparieren und wie Sie den Dünger anschließend richtig anwenden, erklärt Ihnen MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteur Dieke van Dieken.
Credit: MSG/Kamera+Schnitt: Marc Wilhelm/Ton: Annika Gnädig

Jeder Deutsche isst im Jahr durchschnittlich fast zwölf Kilogramm Bananen – bei einem durchschnittlichen Fruchtgewicht von etwa 115 Gramm fallen in einem Vier-Personen-Haushalt also jedes Jahr über 400 Bananenschalen an, die meist in der Mülltonne landen. Dabei eignen sich Bananenschalen gut als organischer Dünger für die verschiedensten Gartenpflanzen, denn die getrocknete Schale einer reifen Banane enthält etwa zwölf Prozent Mineralien. Der größte Teil davon ist mit rund zehn Prozent Kalium, der Rest verteilt sich hauptsächlich auf Magnesium und Calcium. Zusätzlich enthalten die Schalen rund zwei Prozent Stickstoff und kleinere Mengen Schwefel.Bananenschalen als Dünger verwenden: Tipps in Kürze

Mit ihrem hohen Kalium-Anteil eignen sich Bananenschalen gut zum Düngen von Blütenstauden und Rosen. Schneiden Sie die frischen Schalen von unbehandelten Bio-Bananen in kleine Stücke. Im frischen oder getrockneten Zustand werden sie anschließend flach im Wurzelbereich der Pflanzen in die Erde eingearbeitet. Zimmerpflanzen können Sie mit einem Flüssigdünger aus den Schalen versorgen.

Bio-Bananen zum Düngen verwenden

Wenn Sie die Schalen Ihrer Bananen als Dünger verwenden wollen, sollten Sie ausschließlich Bio-Bananen kaufen. Im konventionellen Bananen-Anbau werden die Bananenstauden wöchentlich mit Fungiziden behandelt, vor allem als Vorbeugung gegen die gefürchtete „Sigatoka Negra“ – eine Pilzinfektion, die in einigen Anbaugebieten bis zu 50 Prozent der Ernte vernichtet. Je nach Größe der Plantage werden die Pilzbekämpfungsmittel manchmal sogar mit dem Flugzeug großflächig versprüht. Die Behandlungen finden bis kurz vor der Ernte statt, da man die Schale der Bananen ohnehin nicht mitisst – anders als beispielsweise beim Apfel oder bei der Kirsche.

Ein Problem der Fungizidbehandlung ist, dass die Präparate auch die Schale konservieren. Sie zersetzt sich deutlich langsamer als die einer Bio-Banane. Außerdem möchte sich niemand ohne Not die „Chemie“ aus Übersee in den heimischen Garten holen – zumal es kaum transparent ist, welche Präparate vor Ort eingesetzt werden. Bei Bananen auf Bio-Produkte umzusteigen ist außerdem relativ preiswert, denn biologisch erzeugte Bananen sind nur unwesentlich teurer als konventionelle. Übrigens: Fast 90 Prozent der in Europa angebotenen Bananen stammen aus Equador, Kolumbien, Panama und Costa Rica.

Wie bereitet man die Schalen zum Düngen vor?

Damit sich die Bananenschalen im Boden schnell zersetzen, sollten Sie sie entweder mit einem Messer in kleine Stücke zerschneiden oder mit einer Küchenmaschine zerhacken. Letzteres geht am besten mit zuvor grob zerkleinerten, frischen Schalen, da sie im trockenen Zustand oft sehr faserig werden. Anschließend können Sie die Bananenschalen zunächst an einem luftigen Ort trocknen lassen, bis Sie die benötigte Menge beisammen haben, oder sie direkt als Dünger verwenden. Bewahren Sie die Schalen nicht in einem geschlossenen Gefäß oder Folienbeutel auf, damit sie nicht schimmeln.

Zum Düngen arbeiten Sie die frischen oder getrockneten Schalenstückchen einfach im Wurzelbereich der Pflanzen flach in die Erde ein. Besonders gut reagieren Blütenstauden und Rosen auf die Düngung mit Bananenschalen. Sie sind gesünder, blühfreudiger und kommen dank des hohen Kalium-Anteils besser durch den Winter. Da der Stickstoff-Gehalt sehr gering ist, können Sie Ihre Pflanzen die gesamte Saison hindurch mit Bananenschalen düngen. Eine Überdüngung ist dabei kaum möglich – zudem hat man ohnehin kaum genügend „Bananendünger“, um ein ganzes Rosenbeet zu versorgen. Rund 100 Gramm pro Pflanze sind eine gute Dosis.

Wie stellt man Flüssigdünger aus Bananenschalen her?

Zimmerpflanzen können Sie mit einem Flüssigdünger aus Bananenschalen versorgen. Dazu zerkleinern Sie die Schalen wie im vorherigen Abschnitt beschrieben und kochen rund 100 Gramm mit einem Liter Wasser auf. Lassen Sie den Sud anschließend über Nacht ziehen und seihen Sie die Schalenreste am nächsten Tag mit einem feinen Sieb ab. Den „Bananen-Tee“ sollten Sie dann 1:5 mit Wasser verdünnen und damit ihre Zimmerpflanzen gießen.

Blattpflege mit Bananenschalen

Bananenschalen binden Staub und geben den Blättern Ihrer Zimmerpflanzen einen frischen Glanz

Das Laub großblättriger Zimmerpflanzen sollte vor allem im Winter bei trockener Heizungsluft von Zeit zu Zeit vom Staub befreit werden. Auch das geht mit Bananenschalen hervorragend: Reiben Sie die Blätter einfach mit der Innenseite der Schalen ab, denn der Staub haftet sehr gut an der leicht feuchten und etwas klebrigen Oberfläche. Außerdem gibt das weiche Fruchtfleisch den Blättern neuen Glanz und schützt die Blattoberflächen für eine gewisse Zeit sogar vor neuen Staubablagerungen.

Auf den Blättern Ihrer großblättrigen Zimmerpflanzen lagert sich immer ziemlich schnell Staub ab? Mit diesem Trick bekommen Sie sie ganz schnell wieder sauber – und dafür brauchen Sie nur eine Bananenschale.
Credit: MSG/Kamera+Schnitt: Marc Wilhelm/Ton: Annika Gnädig

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